Bevor das Schwimmbad in Felsberg eröffnet wurde, haben viele Bürger von Felsberg und Gensungen im Sommer die Eder als Erfrischung genutzt. Es gab auf Gensunger Seite zwei gute Möglichkeiten zum Schwimmen und Baden.
Südlich der Ederbrücke bot sich der „Wog“ an. Dort hatten Anfang der 1960er-Jahre junge Männer einen Holzsteg gebaut. Die Böschung zur Eder war hier auch etwas höher. Durch den Steg war der Einstieg optimal und man konnte sich von der Strömung der Eder treiben lassen. Kurz vor der Mündung des Sunderbachs konnten die Schwimmer an den Beton-Fundamenten des ehemaligen
Fluss-Baggers wieder bequem aus den Fluten steigen. Die Eder war in diesem Bereich ziemlich tief und für Kinder oder Nichtschwimmer zum Baden ungeeignet.
Für Kinder bot sich daher der „Klang“ an, der stromabwärts der Eder-Brücke liegt. Hier hat die Eder kurz vor der Flussbiegung einen flachen Zugangsbereich. Nicht wenige der jungen Autobesitzer
nutzten die kostenfreie Wasserentnahme zur samstäglichen Wäsche des fahrbaren Untersatzes. Nebenher wurde ein Grillfeuer entfacht, die Autoradios mit Radio-Luxemburg-Taste plärrten und
der „Deutsche-National und Soldaten-Sender“ aus der DDR verkündete die jüngsten Parolen. Anschließend gings auf der Luftmatratze noch ein Stück die Eder abwärts.
Quelle: Das alte Gensungen – Häuser erzählen Geschichte – Rolf Fröhlich/Heinz Körner