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Der Riesenstein

Der Riesenstein

Ziel vieler Spaziergänge und Ausflüge ist zu jeder Jahreszeit der Riesenstein, welcher nördlich von Wolfershausen in Richtung Guxhagen zu finden ist.

Um den Großen Stein, auch Dickstein genannt, ranken sich viele Sagen und Mythen. Gesichert ist, dass der Riesenstein am Ende der Kreidezeit vor etwa 65 Millionen Jahren entstand und als Folge eines vulkanischen Geschehens an der Erdoberfläche gelangte. Mit seiner Höhe und Breite von etwa vier Metern und seiner Dicke von circa einem Meter wiegt der Riesenstein, welcher aus Quarzit besteht, etwa 75 Tonnen. Solcherart Stein, Menhire genannt, gibt es mehrere im Bereich Kassel-Fritzlar, der Riesenstein bei Wolfershausen ist jedoch der größte unter ihnen.

Im 3. Jahrtausend v. Chr. nutzte man den Riesenstein vermutlich als Kultplatz, bei archäologischen Grabungen entdeckte man im Bereich um den Riesenstein menschliche Knochenreste aus dieser Zeit. Im Mittelalter wurde dem Riesenstein heilende und Fruchtbarkeit schenkende Wirkung zugesprochen, im Jahre 1615 wurde er als „Großer Stein" in Schriften erwähnt.

Es gibt verschiedene Sagen, welche beschreiben, wie der Riesenstein an seinen Platz gelangt ist. Die beiden Bekanntesten seien hier kurz erzählt:

Vor über 800 Jahren wurde das Kloster Breitenau von Mönchen erbaut. Als nach der Fertigstellung die Glocken und Gesänge der Mönche durch das Tal klangen, war der Teufel bzw. ein boshafter Riese, darüber erzürnt. Er schleuderte vom Lotterberg aus, einen gewaltigen Felsbrocken in Richtung Kloster. Dieser sank jedoch, von unsichtbaren Kräften aufgehalten, bereits am Ederufer von Wolfershausen zu Boden und steht seit jener Zeit an dieser Stelle.

Eine andere Sage erzählt von zwei Riesen, dem Riesen Lothar vom  Lotterberg und dem Riesen Kunibert vom Heiligenberg, welche beide von Nagate, der Tochter des Herrn von Schrodshausen, angetan waren. Ihr Vater lehnte jedoch Beide als Gemahl für seine Tochter ab. Nagate selbst war Kunibert zugetan und so kam es, dass Kunibert eines nachts erschien, um seine Geliebte zu entführen. Durch die Hufschläge seiner Pferde weckte er aber den auf dem Lotterberg schlafenden Lothar auf. In der Nacht nahte ein Gewitter heran, sodass Lothar durch die Helligkeit der Blitze die Fliehenden erkennen konnte. Voller Zorn griff er nach einem gewaltigen Felsblock und schleuderte ihn den Beiden hinterher. Dieser verfehlte jedoch sein Ziel und landete stattdessen am Ederufer. Den Daumenabdruck des Riesen Lothar kann man noch heute am Stein erkennen.

                                                                                                                Dagmar Hadler & Sabrina Fischer      950 Jahre Wolfershausen  (2011)


Dieser Beitrag wurde eingestellt von: Peter Schreiber
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