Der Gensunger Galgenberg
Gensungen war schon seit dem Hochmittelalter (um 1200) ein Ort an dem Gericht gehalten wurde. Im Bereich der alten Ev. Kirche wurde über Missetäter geurteilt und Recht gesprochen. Kam es gar zu einer Verurteilung, die mit dem Tode bestraft werden sollte, so schleppte man die Delinquenten zum Galgenberg unterhalb des Heiligenbergs.
Auf dieser basaltischen Anhöhe stand, weithin sichtbar, ein großer Galgen, an dem die zum Tode verurteilten, vom Scharfrichter aufgehängt wurden. Die Zurschaustellung diente damals einerseits der Abschreckung aber auch der „Volksbelustigung“. Für die Teilnahme an den Hinrichtungen wurde an der „Opperecke“ ein Opfergeld erhoben.
1693 fand die letzte Hinrichtung statt. Eine Kindsmörderin fand hier ihr Ende.
Auf Veranlassung des Königs von Westfalen, Jerome Bonaparte, Bruder Kaisers Napoleon, wurde mit der Verfügung “Abräumung der Hochgerichte und Galgen im Kanton Gensungen“ im Jahre 1809 diese Richtstätte aufgehoben.
Heute befindet sich an gleicher Stelle eine 1925 errichtete Gedenkstätte für die Opfer der Weltkriege.
Die Einweihung des von der Gemeinde Gensungen am Fuße des Heiligenberges errichteten EHRENMALS zum Andenken an die im Weltkriege 1914/18 Gebliebenen fand am 6. September 1925 statt. Architekt war Prof. Conrad Prevot aus Kassel. Prevot war Oberlehrer an der Baugewerkschule in Kassel.
Text verfasst von Heinz Körner (Stadtarchiv Felsberg)