Hilgershausen wird 1106 als Hildegereshusun erstmals erwähnt. Abt Siegfried von Hersfeld schenkt 1196 die Mutterkirche Sipperhausen mit ihren Kapellen Mosheim, Dagobertshausen und Hilgershausen dem Kloster Aua bei Hersfeld. Ab 1565 verfügt Abt Michael von Hersfeld, daß Dagobertshausen eine eigene Pfarrei mit den Kirchdörfern Elfershausen und Hilgershausen wird. Die Kirche von Hilgershausen wurde vermutlich um 930 n. Chr. erbaut.
1397 ist Hilgershausen dem Amt Felsberg zugehörig.
1465 bestehen nach dem vorliegenden Pflugregister in Hilgershausen 19 Hofreiten. Das Dorf ist zeitweilig denen von Holzheim abgabepflichtig.
Erst 1832 erfolgte die Ablösung der Leibeigenschaft, großer und kleiner Dienste aller Art. Doch die Abschaffung der Dienste und die Bereinigung der Dienstleistungen schleppte sich bis über die 60er Jahre hinaus, nachdem Hessen zu Preußen kam.
Durch die Flurbereinigung 1877 - Verkopplung genannt - war nach Aufhebung von Flurzwang, Weidegerechtigkeit und durch die Zusammenlegung von Splitterbesitz zu wirtschaftlichen Einheiten betriebswirtschaftlich eine ganz neue Situation geschaffen. Neben der Planfeststellung war die Zielsetzung, ein Feldwegenetz zu schaffen, bei dem jeder Eigentümer von Nutzflächen seinen Ackerbesitz in der Gemarkung ungehindert erreichen konnte. Die Arbeit der Zusammenlegung war sicher nicht leicht, zumal im Laufe der Jahrhunderte in den meisten Gemeinden durch Realteilung, Kauf und Tausch die Feldmark in kleine Parzellen aufgeteilt worden war. Immerhin wurde durch die Zusammenlegung von Splitterbesitz zu wirtschaftlichen Einheiten eine segensreiche Flurbereinigung erreicht, die zwar anfänglich kritisch betrachtet, doch nach späterer Erkenntnis als ein betriebswirtschaftlicher Erfolg angesehen wurde. Der Verkopplung unterlag die gesamte Feldmark, ausgenommen die Dorflage und servitutfreien Flächen der Huteberechtigten (Bergkuppen).
Die durch die neue Flurordnung geschaffenen größeren Flächeneinheiten erlaubten den landwirtschaftlichen Betrieben in der Mehrheit, sich von den herkömmlichen Arbeitsverfahren, die körperliche Anstrengung bedingten, durch technisch-maschinelle Verfahren zu lösen (Sichel, Sense, Getreidemäher, Mähbinder und heute dem selbstfahrenden Frontmähdrescher). Auch im Aus- druschverfahren vollzogen sich technische Neuerungen. Die Technisierung konnte jedoch von der Kostenseite nicht von allen landwirtschaftlichen Betrieben verkraftet werden. Im Jahre 1949 bestanden im Ort 29 landwirtschaftliche Betriebe; 1985 nur noch 10 Vollerwerbsbetriebe.
Am 20. Oktober 1900 beschloß die Gemeindevertretung unter Bürgermeister Joh. Reiß die Quellenfassung des Adelbach-Born. Das Leitungsnetz mit Einzelanschlüssen im Ort war bereits verlegt. Die Betreuung dieser Anlage wurde einer Wasserleitungsgenossenschaft übertragen. In 1926 wird zur Sicherung des Brandschutzes ein Feuerteich in der „Rose“ angelegt. Am Ortsausgang Richtung Beuern war 1852 ein Spritzenhaus errichtet worden. Im Einvernehmen von Gemeinde und Spar- und Darlehnskassenverein wird 1929 nach Abbruch des Spritzenhauses ein Lagerhaus mit Räumen für die Unterbringung der „Feuerspritze“ und Feuerlöschgeräten errichtet. Die freiwillige Feuerwehr wird 1933 gegründet; Bauer Wilhelm Gröschner wird zum Ortsbrandmeister und Otto Fenner zum Vertreter bestimmt. Im Jahr 1937 erhält die Feuerwehr eine Motorspritze. Im „Iller“ wird 1970 ein Feuerwehrgerätehaus mit Aufenthaltsraum geschaffen.
Im Jahr 1917/19 wird zwischen Überlandwerk AG Felsberg und der Gemeinde in einem Liefervertrag die Licht- und Stromversorgung des Ortes vereinbart.
Am 21. 4. 1946 treffen 300 Heimatvertriebene aus der CSSR ein.
Ab 1. August 1969 gehen die Schulkinder der Volksschule Hilgershausen zur Edertalschule nach Gensungen; damit ist unsere Volksschule als aufgelöst zu betrachten. Rund 300Jahre hat diese Schule auf örtlicher Ebene bestanden. Im selben Jahr beteiligte sich Hilgershausen an dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ und wurde Bezirks- und Gebietssieger. In den 70er Jahren war es Ziel der Dorfschaften Dagobertshausen, Ostheim, Sipperhausen, Hombergshausen, Mosheim, Hilgershausen und Helmshausen, die Gemeinde „Hochland“ zu bilden, und zwar mit einer seinerzeit bestehenden Einwohnerzahl von 2.000. Der künftige Verwaltungssitz sollte in einem der Orte Ostheim oder Mosheim sein. Bedauerlich, daß es dann doch anders kam. Alle Hochlandgemeinden wurden anderen Großgemeinden zugeordnet. Hilgershausen wurde 1974 ein Stadtteil von Felsberg.
In 1973 wird eine Friedhofskapelle erbaut.
1983 feierte die Freiwillige Feuerwehr ihr 50jähriges Bestehen zusammen mit dem Stadtfeuerwehrtag. Zu diesem Anlaß wurde ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug übergeben. 1985 feierte die Jugendfeuerwehr ihr lOjähriges Bestehen.
Laut Beschluß der Stadtverordneten wurde die Trinkwasserversorgungsanlage Hilgershausen zum 1. Januar 1986 an das Gruppenwasserwerk Homberg abgegeben.
Quelle: 700 Jahre Stadt Felsberg