Archiv Felsberg

Ortsgeschichte von Altenburg

Altenburg

Bedingt durch die Lage im Grenzgebiet der Landgraf­schaft Hessen zum Erzbistum Mainz sind Geschichte und Schicksal unseres Dorfes durch Jahrhunderte eng mit der Altenburg verbunden gewesen.

Es scheint, als würden sich die wenigen Häuser ängstlich in den schützenden Schatten der Burg drängen, die sich heute zwar als Ruine aber trotzdem noch trutzig auf einem steilen Basaltfelsen über dem Edertal präsentiert. Lediglich die tristen Gebäude der ehemaligen Mühle tre­ten auffällig aus diesem Bild heraus.

Nur die Ansichten von alten Stichen bezeugen noch, daß sich selbst die einst herrschaftliche Mühle harmonisch in dieses Gesamtbild einfügte.

Die älteste uns bekannte Urkunde von 1322 besagt, daß das Dorf „Aldinberg“ mit Mühle und Fischerei von denen von Besse auf den hessischen Landgrafen Otto überging. Interessant zu erwähnen ist auch die Goldwä­scherei durch Altenburger Familien. Die hessischen Landgrafen ließen an verschiedenen Orten die Edergoldwäscherei intensiv betreiben. Die Goldwäscherfamilien gewannen das edle Metall, das nur in hauchdünnen klei­nen Flittern durch den Fluß herangetragen wurde, in dem sie es aus dem Flußsand in mühseliger Arbeit herauswu­schen. In der Kasseler Münze wurde es dann zu „Edderdukaten“ geschlagen. Die letzten bekannten Münzen, die als sogenannte Vierteldukaten bewertet wurden, stam­men aus dem Jahre 1775. Jedoch noch 1860 wurde in Altenburg die Goldwäscherei betrieben.

Kriegerische Ereignisse waren es immer wieder, die unse­ren Ort in das Licht der Geschichte rückten. Im Zuge der Grenzstreitigkeiten zwischen dem Landgrafen von Hes­sen und dem Erzbischof von Mainz war die Umgebung Altenburgs 1367 Schauplatz einer Auseinandersetzung zwischen dem Ritter Konrad Spiegel zum Desenberg mit dem Abt von Hersfeld. 1631, mitten im 30jährigen Krieg, plünderten Truppen des Feldherrn Tilly Burg und Dorf. Der zweite Weltkrieg forderte seine Opfer, als nach der Bombardierung der Edertalsperre die gesamte Ederniederung überflutet wurde. Menschenleben und Zerstörun­gen an mehreren Gebäuden waren zu beklagen.

Aber auch unser Dorf nahm an dem wirtschaftlichen Auf­schwung nach diesem verheerenden Krieg teil. Als sicht­bares Zeichen sind mit Stolz das Dorfgemeinschaftshaus und der Kinderspielplatz vorzuweisen. Auch in dem Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ konnten in dörflicher Gemeinschaftsarbeit schöne Erfolge errun­gen werden.

Quelle: Das Buch "700 Jahre Stadt Felsberg".

Es liegt im Archiv vollständig vor.

 


Dieser Beitrag wurde eingestellt von: Elke Lück
Zurück