Gründungsphase des TSV Jahn 1895 Gensungen E.V.
Gensungen, ursprünglich ein reines Bauerndorf, befand sich nach dem Eisenbahnbau um 1849 vor der Jahrhundertwende in einer Umbruch-Entwicklung zur gewerblichen Wohnsitzgemeinde, in der zahlreiche Bewohner zu Arbeitsplätzen nach Kassel auspendelten, um in der dort schon gut entwickelten Industrie dem Broterwerb nachzugehen, während im örtlichen Bereich das handwerkliche Leben aufblühte und Arbeitsplätze schaffte.
Diese Entwicklung drückte sich dann auch deutlich bei der Vereinsgründung ab, indem die Mehrzahl der Gründer überwiegend aus Handwerker- und Arbeiterfamilien und nur wenige aus den bäuerlichen Familien kamen, die demgegenüber stärker in dem bereits seit 1863 bestehenden Männergesangverein Harmonie Gensungen vertreten waren. Sportvereine oder besser gesagt „Turnvereine“ und ebenso Gesangvereine gab es im Gründungsjahr 1895 bereits in den kleineren Städten und einigen wenigen Landgemeinden im ehemaligen Altkreis Melsungen, aber auch schon Gesangvereine in einigen kleineren Nachbargemeinden.
Von 1890 bis 1900 vollzog sich für Gensungen eine günstigere Strukturentwicklung, die sicher maßgeblich von der Eisenbahn beeinflußt worden ist. Die Zeche Heiligenberg, die Molkerei und Käsefabrikation, 2 Sägewerke, eine Futtermittel- und Baustoffhandlung, eine Betonwarenfabrikation und die Sauerkrautfabrik, 2 Bauunternshmen schafften Arbeitsplätze und bewirkten, daß sich die Einwohnerzahl ständig vergrößerte Der Dienstleistungsbereich brachte weitere Einkommensmöglichkeiten beim Bahnhof und bei der Bahnmeisterei Gensungen, dem Postamt und dem Telegrafenbautrupp.
90 Jahre TSV JAHN GENSUNGEN Jubiläum im September 1985